Vanille (Vanilla planifolia) ist ein Orchideengewächs (Orchidaceae) und eine Kletterpflanze. Als Liane kann sie bis zu zehn Meter lang werden. Sie rankt sich am Naturstandort in den Bäumen hoch. Ihre Blätter sind dunkelgrün und glatt. Aus den hell-gelben Blüten entwickeln sich die als Gewürz verwendeten, länglichen Früchte (Fruchtgewürz). Umgangssprachlich wird die Frucht der Vanille häufig als „Schote“ bezeichnet, was im botanischen Sinne falsch ist. Eigentlich handelt es sich um eine Kapsel (Öffnungsfrucht), die unreif (grün) geerntet wird. Die Orchideenfrüchte werden bis zu 20 Zentimeter lang und sind flach. Die Pflanze trägt erst ab dem vierten Jahr Früchte. Die grünen Vanillekapseln werden einem Fermentationsprozess unterzogen, der sie schwarz-braun werden lässt und ihr typisches Vanillearoma bewirkt.
Die Heimat der Pflanze liegt in den tropischen Gebieten Südamerikas und der Karibik. Das heutige Hauptanbaugebiet ist Madagaskar. Der Begriff „Bourbon-Vanille“ kommt daher, dass die heutige Insel Reunion – ein wichtiges Anbaugebiet für Vanille – zu Kolonialzeiten den Franzosen gehörte und „Bourbon“ hieß. Die Bourbon-Vanille ist eine besonders feine, aromatische Handelssorte aus Madagaskar, von den Komoren und aus Reunion. Seltener bekommt man die sogenannte Tahiti-Vanille (Vanilla tahitensis) im Handel. Sie hat ein etwas anderes, blütenartiges Aroma und ist botanisch eng mit der Echten Vanille (Vanilla planifolia) verwandt. Im Handel sind sowohl ganze Früchte („Schoten“) als auch gemahlene Vanille erhältlich.
Hinweis
„Vanillinzucker“ enthält keine echte Vanille, sondern künstlich hergestelltes Vanillin.