Der Hormonhaushalt der Frau macht während der Schwangerschaft große Veränderungen durch. Hormone tragen dazu bei, die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten und optimale Bedingungen für das ungeborene Kind zu schaffen. Von Bedeutung sind dabei z.B. Östrogene und Progesteron, die v.a. in den Eierstöcken sowie in der Plazenta gebildet werden. Ebenfalls in der Plazenta produziert werden die beiden Hormone hCG und hPL.
Die Östrogene sorgen im Körper der Frau unter anderem für eine zunehmende Elastizität des Bindegewebes, steuern das Wachstum der Gebärmutter und haben wichtige Funktionen im Geburtsverlauf. Progesteron ist wesentlich daran beteiligt, die Schwangerschaft in frühen Stadien aufrechtzuerhalten. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine Einnistung der befruchteten Eizelle vor und sorgt unter anderem für eine verbesserte Durchblutung und eine Entspannung der Gebärmutter. So wird verhindert, dass die Gebärmutter die befruchtete Eizelle wieder abstößt. Der Progesteronwert im Blut steigt in den ersten Schwangerschaftswochen stark an und nimmt bis zum Ende der Schwangerschaft kontinuierlich zu.
Schon wenige Tage nach der Befruchtung beginnt die Blastozyste, das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) zu produzieren. Seine Konzentration steigt bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels kontinuierlich an. Sobald sie hoch genug ist, kann das Hormon im Blut oder Harn durch Schwangerschaftstests nachgewiesen werden. Das ist meistens ab dem Zeitpunkt der Fall, an dem die nächste Regelblutung zu erwarten wäre. Die höchste hCG-Konzentration ist in der zehnten bis zwölften Woche nach der Befruchtung erreicht. Die Hauptwirkung von hCG besteht darin, die Produktion von Östrogen und Progesteron zu steigern und damit den Erhalt der Schwangerschaft zu unterstützen.
Auch das Hormon hPL (humanes Plazentalaktogen) wird in der Plazenta gebildet. Seine Konzentration steigt bis zum Ende der Schwangerschaft kontinuierlich an. Es hat wachstumshormonähnliche Wirkungen, bewirkt einen Anstieg des mütterlichen Blutzuckerspiegels und unterstützt die Freisetzung von Fettsäuren zur Versorgung des Embryos. Zudem fördert es die Milchbildung bei der Frau.
Die Zeit der hormonellen Anpassung während der ersten sieben bis acht Wochen zeigt, ob sich die befruchtete Eizelle richtig in der Gebärmutter einnistet und sich der Embryo weiterentwickelt. Blutungen in der Frühschwangerschaft können ein Zeichen sein, dass sich die Hormonproduktion im Körper noch nicht vollständig auf die Schwangerschaft umgestellt hat.