Eine medikamentöse Therapie kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn die Eileiterschwangerschaft sehr früh diagnostiziert wird. Sie sollte nur dann durchgeführt werden, wenn keine Beschwerden vorliegen, der Embryo und das umgebende Gewebe kleiner als vier Zentimeter sind und die ß-hCG-Konzentration unterhalb eines bestimmten Schwellenwerts liegt.
In der Regel wird der Wirkstoff Methotrexat (MTX) verabreicht. Es handelt sich um ein Zellgift, das wachstumshemmend wirkt und die Eileiterschwangerschaft beendet. MTX wird entweder intravenös oder intramuskulär verabreicht; unter Umständen kann es auch direkt in das Schwangerschaftsgewebe gespritzt werden.
Bei der medikamentösen Therapie sind engmaschige Verlaufskontrollen des Schwangerschaftshormons hCG erforderlich, um zu überprüfen, ob noch ein Wachstum besteht.
Der Vorteil dieser Behandlung ist, dass dadurch keine Vernarbungen innerhalb des Eileiters entstehen, die das Risiko für weitere Eileiterschwangerschaften erhöhen würden. Zudem kann sie nach einer Operation eingesetzt werden, wenn z.B. Reste des Schwangerschaftsgewebes zurückgeblieben sind.
Hinweis
Methotrexat (MTX) ist ein Zellgift, das auch zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt wird. Nebenwirkungen, wie sie bei einer Chemotherapie auftreten (z.B. Übelkeit und Erbrechen, Schleimhautentzündungen, Haarausfall), sind jedoch aufgrund der niedrigen Dosierung und dem kurzen Zeitraum der Behandlung sehr selten.
Methotrexat und Schwangerschaft
Durch den Einsatz von Methotrexat besteht bei darauf folgenden Schwangerschaften kein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen oder Fehlgeburten; diese ursprünglich verbreitete Annahme konnte durch eine Vielzahl an Studien widerlegt werden. Dennoch wird aus Sicherheitsgründen empfohlen, ein halbes bis ein Jahr nach einer Methotrextat-Behandlung zu warten, bevor ein erneuter Schwangerschaftsversuch unternommen wird.